Nichts mehr mit Bierdeckeln – 2014 spielte das SBO Ludwigsburg sein Gründungskonzert, und die Organisation für ein Projektorchester dieser Größe verlangt dann doch eher nach Excel-Listen, E-Mail-Verteilern und etlichen Notizzetteln.
Mit dem Musikverein Eberdingen als Gastgeber konzertierte das SBO Ludwigsburg in der nahezu ausverkauften Gemeindehalle.
Ein besonderes Schmankerl: Vor dem Konzert gab es eine extra Veranstaltung für Kinder, bei der sie mehr über die Instrumente des Blasorchester erfahren, einzelne Instrumente und Instrumentengruppen zusammen hören und am Schluss sogar beim Schlagzeug mitspielen durften. Sehr passend, bestand der Benefizzweck dieses Jahr doch in der Förderung der Musikschule des Musikvereins Eberdingen.
Für dieses Konzert ausgesucht hat Dirigentin Andrea Schneider unter anderem die „Olympic Fanfare“ von John Williams, Heinrich Steinbecks „Zingaresca“, das „Lied ohne Worte“ von Rolf Rudin, die „Arabesque“ von Samuel R. Hazo und die „First Suite in Es“ von Gustav Holst.
Presseartikel von Angelika Tiefenbacher:
Einen überzeugenden Einblick in sein Können bot das Sinfonische Blasorchester (SBO) Ludwigsburg unter der engagierten Leitung von Andrea Schneider jetzt in Nussdorf. In der nahezu ausverkauften Gemeindehalle trafen sich Liebhaber der Blasmusik, um sich Stücke verschiedener Interpreten anzuhören.
Das SBO besteht aus talentierten Musikern aus dem ganzen Landkreis Ludwigsburg, die sich einmal im Jahr treffen, um zu machen, was ihnen richtig Freude bereitet: das Musizieren. Mit Flöte, Trompete, Tuba, Horn und Posaune spielen sie gemeinsam alte und neue Bläserstücke. Die Idee zu dem Orchester entstand vor einiger Zeit in einer Kneipe. Vor dem Hintergrund, dass Musik verbindet, kam Andrea Schneider mit ihren Kollegen auf die Idee, sich mit Musikern, die sich teilweise seit Jahren kennen, und mit denen sie die Liebe zum Blasinstrument verbindet, das SBO zu gründen.
Was zunächst auf Bierdeckeln notiert wurde, setzten die Bläser bald in die Realität um: Nach vier bis fünf Proben lädt das Orchester einmal im Jahr zu einem Konzert ein, das zugunsten eines guten Zwecks stattfindet. Das SBO verbindet also hohe künstlerische Qualität und Freude am Musizieren mit einem gemeinnützigen Gedanken. In diesem Jahr ging der Erlös an die neu gegründete Musikschule des Musikvereins Eberdingen.
Mit dem opulenten Stück „Olympic Fanfare“ von John Williams, arrangiert von Jim Curnow, begann der abwechslungsreiche Abend. Von Anfang an zeigten die über 60 Mitglieder des Orchesters, dass sie nicht nur Spaß an der Musik haben, sondern auch eine überzeugende Qualität bieten.
Heinrich Steinbecks „Zingaresca“ bewältigen die Bläser ebenfalls mit Bravour. Das Stück zählt zwar als Klassiker, gilt jedoch als schwierig zu spielen und wird aus diesem Grund von vielen Orchestern gemieden. Doch das SBO nahm die Herausforderung an und begeisterte das Publikum mit einem Anfang aus zarten Tönen, in den bald andere Bläser einstimmten und das Stück sehr lebhaft und opulent machten.
Das „Lied ohne Worte“ von Rolf Rudin dagegen wirkte ruhig, fast schon meditativ, und lud zum Träumen ein. „Arabesque“ von Samuel R. Hazo entführte das Publikum mit orientalischen Tönen in 1001 Nacht, die „First Suite in Es“ und viele andere Stücke boten den Gästen ein ganz besonderes Hörvergnügen.
Das SBO hat unter Beweis gestellt, dass die Mitglieder die verschiedensten Genres beherrschen. Mit langanhaltendem Applaus dankte das Publikum für die gelungene Darbietung.