Das Sinfonische Blasorchester Ludwigsburg konzertierte unter dem Motto ‚Emotions‘ am 10. Oktober 2021 in der Albert-Buddenberg-Halle in Münchingen.
Unter sehr besonderen Bedingungen war es dem Sinfonischen Blasorchester Ludwigsburg dieses Jahr wieder gelungen, Ihr Benefizkonzert durchzuführen. Mit Unterstützung des Musikvereins Münchingen, der auch als Veranstalter auftrat, wurde mit viel Aufwand und unter den zu diesem Zeitpunkt geltenden Corona-Bestimmungen geplant, organisiert, getestet und musiziert. Dabei war bis kurz vor dem Konzertwochenende noch zu koordinieren, unter welchen detaillierten Auflagen ein schöner Konzertabend durchgeführt werden kann. Bereits in der Vorbereitung des Projektes und an den beiden Probewochenenden wurde klar, dass zwar mit hohem organisatorischem Aufwand, aber auch unter Corona-Bedingungen einiges Möglich sein kann.
Das Orchester entschied sich gezielt bereits Monate vor dem Projekt für ein anderes Format. Wichtig war, dass es nicht eine ‚einfach nur‘ kleinere Version sein soll, sondern man hat gezielt die Personenzahl angepasst, um Stücke für kleinere Besetzung einzustudieren.
Eröffnet wurde das Konzert mit dem Werk ‚A Choral for a Solemn Occasion‘ (Ein Choral für einen feierlichen Anlass) aus der Feder von dem holländischen Komponisten Marc van Delft. Im Anschluss wurde die Second Suite in F des britischen Komponisten Gustav Holst dargeboten. Dieses Stück, was ursprünglich für Militärblasorchester Anfang des 20. Jahrhunderts komponiert wurde, spiegelt hier eindeutig die Vorteile einer flexiblen und solistischeren Blasorchesterbesetzung wieder, wie sie in diesem Jahr vom Orchester gewählt wurde. Nach diesem Ausflug in auf englische Folklore basierenden 4 Sätzen, blieb das Orchester auf den ‚Inseln‘, wechselte allerdings nach Irland.
Mit dem Stück ‚The Green Hill‘ für Soloeuphonium und Blasorchester von Bert Appermont, konzertierte der Solist Andy Dietz mit dem SBO. Andy Dietz stammt ursprünglich aus Annaberg-Buchholz im Erzgebirge. Musikalisch aufgewachsen ist er im Jugendblasorchester und der Bläserphilharmonie der Stadt Thum. Er studierte Tenorhorn an der Robert-Schumann-Hochschule für Musik in Düsseldorf und ist Mitglied des Heeresmusikkorps Neubrandenburg.
Mit diesem sowohl einfühlsamen als auch energiegeladenen Konzertstück, welches der Solist mit viel Charakter und technischer Perfektion darbot, wurden die ca. 170 Konzertbesucher in eine kleine Pause an der frischen Luft entlassen.
Nach der Pause wurde das Hauptwerk ‚La Follia nel Bosco‘ aufgelegt. Eine genaue Übersetzung des Titels ist nicht ohne Weiteres möglich, da es sich um eine Fantasie-Bezeichnung handelt. Der japanische Komponist Yasuhide Ito mochte sich vielleicht an der portugiesischen Bezeichnung ‚la folia‘ für einen schnellen Tanz im 3er Takt orientiert haben. In der italienischen Übersetzung bedeutet der Fantasie-Titel so viel wie ‚Der Wahnsinn im Wald‘, was die technische Bewältigung und Wirkung des Stückes von Seiten des Orchesters am besten beschreibt. Auch bei diesem Werk kam die angepasste Besetzung bestens zum Tragen.
Nach diesem stürmischen Auftakt in die zweite Konzerthälfte folgte ‚Irish Tune from County Derry‘ (auch bekannt als Danny Boy) aus der Feder von Percy Aldridge Granger, was alle Gemüter wieder etwas beruhigte.
Den krönenden Abschluss fanden alle Emotionen eines gelungenen Konzertabends in ‚80er Kulttour 2‘ von Thiemo Kraas. In diesem fantastischen Medley verarbeitet der Arrangeur bedeutende Musik der neuen deutschen Welle der 80er Jahre für sinfonisches Blasorchester.
Nach stehenden Ovationen wurde das Konzert mit der Zugabe ‚Mars de Medici‘ beschlossen.